Gaga

Wenn Gaga getanzt wird, werden die Spiegel dieser Welt verhängt. Das ist merkwürdig, denn eigentlich sollte man ja meinen, bei Tanz gehe es doch irgendwie immer darum, expressiv und sich bewegend den Raum einzunehmen, den man in der Welt ausfüllt. Damals wollte man raus in die Natur, heute will man zurück zur irgendwo tief im eigenen Inneren vermuteten eigenen Natur. Gaga will den Abzug von der Welt, das reine Gefühl, es will das Verschwinden im Innerlichen, das Absehen vom Zweck – und findet gerade deshalb zu einer Radikalität des Ausdrucks. Ohad Naharin entwickelte die Bewegungssprache Gaga und offenbarte der Tanzwelt eine ganz neue Art des Ausdruckes. Individuell wird zur Musik getanzt. Man geht über seine körperliche Wahrnehmung und Limitierung hinaus. Der Mensch mit seinen Sinnen, der Klarheit der Form und der Verbindung mit dem Universellen steht im Zentrum von Gaga. Ein in sich spiritueller Vorgang und Heilungsprozess durch das Selbst in der Bewegungsfreiheit erfahren.

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